„Station E“

Mehrfach verlässt Elisabeth Schink in den letzten Jahren die Zweidimensionalität ihres Werkes zugunsten raumfüllender Installationen, die dem Besucher über seine passive Rolle des Betrachters hinaus ein haptisches und mehrdimensionales Erleben ermöglichen. So gleicht die Rauminstallation „Station E“ für die ehemalige Generatorenhalle der Niederrheinwerke in Viersen einem Gesamtkunstwerk, das die Bereiche des Visuellen und akustischen auf der Basis der emotionalen Wahrnehmung miteinander vereint. Neben in Gaze gehüllte Baumskulpturen, die für sich schon die Frage nach Schutzsuchen und Schutzgeben aufwerfen, sowie ebensolchen Gazebildern, lenken aufstrebende Plexiglasbänder vom Bodenmuster der Halle in die Höhe der Halle, wo schwebende Raumskulpturen aus großen Moskitonetzen abermals fragil und schutzbedürftig die Sinne animieren. Gewundene Schaumstoffschläuche scheinen wie organische Tentakel die unterschiedlichen Dimensionen zu verbinden, in die sich, wie von einem fremden Wesen, seltsame Geräusche mischen. Sie stammen von dem Kunst- und Urwesen „Kwiwi“, das das Werk von Elisabeth Schink seit längerer Zeit begleitet. Zudem dringen melancholisch stimmende Laute aus einer Zeltinstallation in den Raum und irritieren, da sie abermals an unsere basalen Gefühle und auch Bedürfnisse rühren.

(©Christian Krausch)

Elisabeth Schink: geschützt und gefangen