Ulrike Donié

Die Arbeiten von Ulrike Donié stehen zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Man meint schon einmal Gesehenes wiederzuerkennen. Bei genauerer Betrachtung könnte sich dies jedoch als Illusion erweisen und Fragen stellen sich ein. Ist das ein Himmel oder der Meeresgrund? Sind dies wirklich fischähnliche Wesen oder tausendfach vergrößerte Mikroorganismen? Pflanzenkeimlinge oder amöbe Kleinstlebewesen? Wird hier überhaupt Wirklichkeit abgebildet oder handelt es sich um mit Emotion aufgeladene Assoziationen, die keinen Bezug zu einer jemals erlebten oder erlebbaren Welt haben? Verharren und Dynamik stehen sich dabei gegenüber. Zeit steht still oder verrinnt im Nu. Es wird dabei eine malerische Spannung, auch in der Farbgebung, bis zur Schmerzgrenze erzeugt. Man kann sich in einem Farbrausch verlieren, in einer Welt versinken, die kein Ende findet. Die Farben sind aber auch fast unerträglich grell und sollen Unbehagen auslösen. Werden und Vergehen werden in einem Prozess dargestellt. Die Natur ist neutral, bleibt absichtslos. Bewertungen oder gar ästhetische Kategorien, der Begriff der Schönheit kommen erst mit dem Menschen auf diese Welt. Zugleich führt der permanent von offensichtlichen Mängeln geprägte Überblick des Menschen zu einer Unmöglichkeit, die Welt und das Danach zu durchdringen. Die Arbeiten von Ulrike Donié machen diese Undurchdringlichkeit zum Gegenstand der Malerei. Die illusionierte Räumlichkeit zeigt eine Perspektive in eine unendliche Tiefe oder Höhe. Aber wohin?